Der lang ersehnte Wunsch unserer Feuerwehrjugend wurde in die Tat umgesetzt und am Samstag den 16.11.19 begann der 24 Stunden Tag bei der Feuerwehr Gerasdorf. Pünktlich um 10:00 Uhr hat der FJ Gruppenkommandant Marcel Lesiak die ganze Truppe antreten lassen. Die Jugendführer Michael Dungl Jun. und Raphael Loinger begrüßten die Jungs und ließen sie zum Bettenbau abtreten.
Kaum waren die Betten aufgebaut ertönte der erste Einsatzalarm für unsere FJ „! Technischer Einsatz für die Feuerwehrjugend Gerasdorf – Eingeklemmte Personen nach Sturmschaden – Florianiplatz 1!“. Unsere Jungs stürmten sogleich in die Umkleiden, legten ihre Einsatzuniform an und warteten, wie unsere Aktivmannschaft im Ernstfall, in der Fahrzeughalle. Dort wurden sie auf die Feuerwehrfahrzeuge aufgeteilt. Kurz darauf fuhren schon die ersten Fahrzeuge los und erreichten nach einer kleinen Gerasdorf Ehrenrunde den Einsatzort. Am Einsatzort lagen drei Puppen unter Baumstämmen begraben und mussten gerettet werden. Ein FJ Trupp befreite die verschütteten Personen mit Hilfe des Krans des Wechselladefahrzeugs, während sich der andere Trupp um die Absicherung und die Erste Hilfe Versorgung der Verletzten kümmerte. Während diesem komplizierten Einsatzszenario haben im Gegensatz zu den Puppen, die wortwörtlich ihren Kopf verloren haben, unsere Jungs die Ruhe bewahrt. Nachdem alle Personen gerettet waren, rückte die FJ wieder ein und stellte die Einsatzbereitschaft wieder her.
Nach dem Einsatz war es Zeit für eine Stärkung und die jeweiligen Lieblingspizzen wurden regelrecht verschlungen. Während die ersten bereits ins Suppenkomma fielen und der letzte mit seiner Pizza gerade fertig wurde ertönte erneut der Hausalarm.
„! TUS Alarm für die FJ Gerasdorf – Nordostbahnstraße 1 – Möbellager!“ Die Jungs stürmten wieder in die Umkleide und von dieser zum Sammelort in der Fahrzeughalle. Kurz darauf rückte die FJ zum Möbellager aus. Dort Angekommen stellte die FJ fest, dass es zum Glück nur um einen Fehlalarm war. Die Möbellager Mitarbeiter waren so freundlich und haben uns erlaubt der Jugend die Brandmeldeanlage aus erster Nähe zu erklären. Nach diesem lehrreichen Fehlalarm ging es zurück zur Feuerwehr. Im Feuerwehrhaus wurde das Chaos in der Umkleide wieder in Ordnung gebracht und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
In der Zeit zwischen den Einsätzen haben die Jugendlichen gemeinsam Brettspiele, Fußball, Basketball oder Tischtennis gespielt und die letzten Einsätze besprochen.
„! Alarm für die FJ Gerasdorf – Verkehrsunfall mit Menschenrettung – Abfallsammelzentrum!“ Am Einsatzort fand die FJ zwei frontal zusammengestoßene PKW mit eingeklemmten Puppen. Nach Absicherung des Einsatzortes und dem Aufbau eines Brandschutzes begann die Personenrettung. Die FJ benutzten dafür unter Anleitung und Hilfe der Aktivmitglieder den hydraulischen Rettungssatz (Rettungsschere, -spreizer und -zylinder). Das zerschneiden und verbiegen einer Autokarosserie war eine sehr spannende Erfahrung für die Jugend. Nachdem sich die Jungs einen Zugang zu den Verunfallten geschaffen hatte, konnten sie diese erfolgreich retten und kümmerten sich um deren Erstversorgung. Diesmal verlor niemand den Kopf. Nach der Rettung wurde noch weiter geübt und als Abschluss präsentierte die Aktivmanschaft den Trennschleifer.
Bei der Feuerwehr war „chillen & relaxen“ angesagt. Dieser Zustand hielt leider nicht lange an.
„! Türöffnung für die FJ Gerasdorf – Stammersdorferstraße 435!“ – nach ein paar Minuten waren alle Einsatzbereit und auf die Fahrzeuge aufgeteilt. Gerade als die Maschinisten ausfahren wollten, kam die Meldung, dass es der Person gut geht und sie lediglich vorm Fernseher eingeschlafen ist. Somit war auch dieser Einsatz schnell wieder abgeschlossen.
Zurück im Feuerwehrhaus wurde allen etwas Ruhe gegönnt. Die FJ teilte sich in eine Film- und eine Fußballmatchgruppe. In der Halbzeit wurden gemeinsam Palatschinken gegessen. Manche Palatschinken Kreationen unserer Jugend hätten sicherlich mit einem Haubenlokal mithalten können. Nach dem Film und dem Österreich Sieg gegen Nordmazedonien hätte der Abend für alle so entspannt weiter gehen können…
„! Alarm für die FJ Gerasdorf – Fahrzeugbrand – Abfallsammelzentrum!“ Jetzt merkte man schon die Routine bei der FJ, sie waren entspannter und trotzdem schneller Einsatzbereit. In der Nacht waren die hohen Flammen schon aus der Ferne sichtbar und die Aufregung war bei allen hoch. Am Einsatzort bauten die Jungs die Löschleitungen auf und teilten sich auf zwei Löschtrupps auf. Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Dies war ein Autoreifen, der durch die hohe Temperatur geplatzt ist. Dieser Knall war der Startschuss für die Löscharbeiten. Aus sicherer Entfernung und unter der Anleitung der Aktivmitglieder konnte die FJ das Feuer schnell bändigen. Um das Löschen länger üben zu können, wurde der Löschvorgang unterbrochen. Währenddessen rüstete sich die FJ mit einer Wärmebildkamera und einem Schaumrohr aus. Nach einer Unterweisung wurde der zweite Löschangriff mit Wasser und Schaum gestartet und das Feuer schlussendlich gelöscht. Die Jugend kontrollierte mit der Wärmebildkamera erneut das Fahrzeug und die Aktivmitglieder zeigten Ihnen mit Hilfe des Einreishackens versteckte Glutnester. Diese Glutnester wurden gelöscht und gekühlt bis die Wärmebildkamera nur mehr 50°C anzeigte. Nach diesem aufregendem Einsatz war im Feuerwehrhaus noch viel zu tun. Bevor die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war, mussten die Schläuche gewaschen und getauscht werden und die Fahrzeuge wieder mit Wasser aufgefüllt werden.
Endlich war es soweit, unsere FJ freute sich auf ihren wohlverdienten Schlaf und ging schlafen.
„! Alarm für die FJ Gerasdorf um 01:00 Uhr – Brandverdacht!“ Sofort sprangen die Jungs aus ihren Betten und stürmten in die Umkleide. Um diese Uhrzeit half jedoch auch nicht die soeben erlangte Routine und so zogen manche ihre Blusen verkehrt an und ein besonders müdes FJ-Mitglied zog die Einsatzbluse samt Kleiderbügel an. Nachdem alle wieder bereit waren, wurden die Jungs in dreier Trupps aufgeteilt und jeder Trupp musste in der vernebelten Fahrzeughalle vermisste Personen finden. Hierbei wurden der FJ das koordinierte Durchsuchen eines verrauchten Raumes und die Grundlagen, wie ein Atemschutztrupp im Ernstfall arbeitet, beigebracht. Nach diesem späten Einsatz gingen Jugend und Aktivmanschaft schlafen.
…
„! TUS-Alarm für die FJ Gerasdorf um 07:00 Uhr – Brandverdacht!“ Dies war mit Sicherheit einer der effektivsten Weckrufe für unsere Jugend. Dabei blieb es auch schlussendlich, denn es stellte sich heraus, dass es nur ein Fehlalarm war.
Nachdem alle durch das gesteigerte Adrenalin munter waren, wurde gleich ausgiebig gefrühstückt. Als Abschluss konnte sich die Jugend aus der TMB das Feuerwehrhaus und die umliegende Umgebung von oben ansehen. Um 10:00 Uhr läuteten die Kirchenglocken und der 24h Tag war somit beendet.
Abschließend gilt ein großer Dank der engagierten Aktivmanschaft, die durch ihre durchgehende Hilfe diesen Tag ermöglicht haben und eine ganz besondere Erinnerung bei der Jugend hinterlassen haben.